Hier und Heute

Nachdem unzählige Schrauben, Pötte von Farbe, Unmengen von Putz, massig Ziegel, Kilometer von Kabeln, unzählige Fenster und noch soviel mehr verarbeitet wurden, habe ich meine Kur abgeschlossen. Ich bekam noch so ein bisschen neumodischen „Schnickschnack“, wie einen Fahrstuhl, neue Toiletten, Licht an der Fassade, damit man mich besser sehen kann und einen neu gestalteten Eingang.

 

Technisch kann ich jetzt jederzeit und überall online gehen. Toll fand ich auch, dass es jetzt sogar bei mir was zu Essen gibt, und wenn über Lehe die Sonne scheint, kann man draußen sitzen und die Seele baumeln lassen. Mein alter Schulhof lädt gerade jetzt dazu ein.

Viel von mir ist erhalten geblieben und durch fachkundige Hände klasse verschönert worden, wie z.B. meine Bleiverglasung in meiner geliebten Aula oder selbst mein altes Geländer, das längst nicht mehr den Anforderungen entsprach, konnte durch einen plietschen jungen Mann gerettet werden und bleibt in seiner Schönheit bestehen. Unzähliges lässt sich weiter aufzählen, aber ich will ja nicht nur von mir schwärmen.

Nun stellte sich noch die Frage, wie ich zukünftig heißen sollte. Eine Schule bin ich ja nicht mehr, aber mein alter Namensgeber „Theodor Storm“, der sollte nicht einfach verschwinden, wo er doch so lange bei mir war. Und ich weiß, für die Leher war ich immer „die theo“. Und das war gut so. Und damit heiße ich jetzt, nicht nur so beim Schnack, sondern immer „die theo“.

 

Und noch was wurde überlegt: Einzelne Räume und Projekte sollten Theodor Storm gedenken. So heißt die Aula „Storm Deel“, der Konferenzraum „Hauke Haien“, Schulungsraum „Storm“ und die Krippe für die Lütten unter 3 heißt „Pole Poppenspäler“. Ich habe auch erst gedacht: komisch. Aber ich hatte viel Zeit in meiner Kur, und habe mich durch die Stücke von Theodor Storm gelesen und finde es passt an die Küste, zu Bremerhaven und zu Lehe.

Hinter meinem Gemäuer verbirgt sich jetzt eine bunte Mischung unterschiedlichster Firmen, die frischen Wind in meine ehrwürdigen Flure bringen. Gemeinsam verbinden sie die Bereiche Arbeit, Familie und Kultur auf vielfältige Weise. Bei mir wird getanzt, geschauspielert, musiziert, gefilmt, dokumentiert, organisiert, beraten, vermittelt, vernetzt, unterstützt, entwickelt, trainiert, entspannt, Kinder betreut, bewegt, Veranstaltungen realisiert, Historisches übermittelt, ausgestellt, kreativ gearbeitet, gekocht…


Also schaut doch einfach bei mir vorbei und überzeugt Euch selbst, wie passabel ich jetzt aussehe und was bei mir alles los ist…