Historie
Im Jahre 1900 hatte Lehe 24.593 Einwohner. Die Häfen boomten und die Werften, der Norddeutsche Lloyd sowie der Hafenumschlag benötigten immer mehr Arbeitskräfte. Viele Familien siedelten sich in Lehe an, und der Druck auf die Gemeinde wuchs, geeigneten Schulunterricht und Unterbringung zu stellen. Neben der seit 1713 in Lehe bestehenden Lateinschule für Knaben war 1865 eine Höhere Privat-Töchterschule gegründet worden.
Die vorhandenen Schulen konnten den weiteren Zulauf an Schülern nicht mehr bewältigen. Ein inzwischen gegründetes Kuratorium erreichte, dass die Gemeinde Lehe 1902 das Schulhaus Lutherstraße / Ecke Mühlenstraße (ab 1925 Stormstraße) erbauen ließ und 1904 in die kommunale Verwaltung übernahm.
Zu ihrem ersten Leiter wurde Rektor Wilhelm Eskuchen „vom Magistrat nach Anhörung des Bürgervorsteher-Kollegiums gewählt und von der Königlichen Regierung in Stade bestätigt“. Lehe gehörte damals noch zu Preußen. Die neue Schule erhielt 1906 den Namen „Kaiserin-Auguste-Viktoria-Schule“ mit mehrmals geänderten Untertiteln: Lyzeum, Städtische oder Höhere Mädchenschule, bis dann der Name 1920 geändert wurde in „Städtisches Lyzeum zu Lehe in Hannover“.
Der Jugendstil prägt das Gebäude in seiner Architektur. Aber gewisse Anlehnungen an den Historismus sind mit eingeflossen, was man an Erkern, Simsen und auch einem Turm auf dem Dach erkennen kann. Die steigenden Schülerzahlen machten dann einen weiteren An- und Ausbau der Schule mit großer Aula, Turnhalle und weiteren Klassenräumen notwendig. 1914 wurden diese Ausbaumaßnahmen abgeschlossen.
Nach der Vereinigung von Lehe und Geestemünde zu Wesermünde fand die Verstaatlichung mit der Namensgebung „Theodor-Storm-Schule“ statt. 1928 wurde eine einjährige Frauenschule angegliedert, die 1937 zu einer dreijährigen Oberstufe ausgebaut wurde: „Staatliche Theodor-Storm-Schule, Oberschule für Mädchen – Hauswirtschaftliche Form“.
Im Herbst 1945 begann nach dem Krieg wieder der Unterricht. Bombentreffer hatten die Lessingschule beschädigt. Die alte Deichschule war völlig zerstört. Klassenräume waren knapp. Improvisation war unumgänglich. Geschrieben wurde auf allem, was irgendwie nach Papier aussah. Diktate entstanden auf ausgeschnittenen Zeitungsrandseiten. Zum Unterricht mussten die Schüler Heizmaterial mitbringen. Unterricht in Jacken und Mänteln während der ersten Nachkriegswinter waren nichts Ungewöhnliches.
Ende November 1945 wurde die Schule wieder städtisch: Oberlyzeum in der Theodor-Storm-Schule. 1947 fand auch die Niederdeutsche Heimatbühne zur Überbrückung einen Platz in der Aula für ihre Proben und Aufführungen, da das Stadttheater völlig zerstört war. 1950 Volks-Oberschule mit den Zweigen A, B, D und 1958 Neusprachliches Gymnasium, Mittelschule und Hauptschule. Im Oktober 1969 erfolgte dann der Umzug in den neuen Gebäudekomplex an der Pestalozzistraße / Walter-Kolb-Weg. Neuer Name: Geschwister-Scholl-Schule.
In das Gebäude der „Theo“ zog die Körner-Grundschule und überließ den 1908 als Knabenschule von der Gemeinde Lehe erbauten Teil der Doppelschule auch der Oberschule mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium. In den letzten Jahren war „die Theo“ städtische Grundschule. Viele Namen hat das rote Backsteingebäude im Laufe seiner über hundert Jahre alten Geschichte getragen. Für die unzähligen Schülergenerationen hieß sie aber immer nur
„ die theo“.